DER TRAUM EINER SACHE. Social Design zwischen Utopie und Alltag

 

Vordere Zollamtsstraße 3, 1030 Wien
4. November bis 12. Dezember 2009
Eröffnung am 3. November 2009, 18 Uhr

socialdesign.ecm.ac.at

Eine Ausstellung der Universität für angewandte Kunst Wien im Rahmen des /ecm–Masterlehrgangs

Wie leben wir in 30 Jahren?
Ernst Gehmacher, 1968
Social Design, verstanden als Gestalten mit sozialer Verantwortung, ist heute von zunehmender Relevanz. Die Ausstellung Der Traum einer Sache – Social Design zwischen Utopie und Alltag greift diesen Ansatz auf: In fünf Themensträngen zeigt sie historische Bezüge, hinterfragt Motivationen und Versprechen des Social Design und beleuchtet aktuelle Umsetzungsstrategien. Erstellt wurde die Ausstellung von einem interdisziplinären KuratorInnenteam im Rahmen des /ecm-Masterlehrgangs der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie wird durch ein vielfältiges Rahmenprogramm mit internationalen ExpertInnen ergänzt.

Wir kommunizieren über Handy, fahren mit der U-Bahn zur Arbeit und setzen uns im Büro an den Computer. Die Dinge, die uns tagtäglich umgeben, haben sich mit den technologischen Entwicklungen erheblich verändert. Entsprechend wirft ihre Gestaltung neue Fragen auf. Social Design versucht, damit umzugehen, indem es den Fokus nicht nur auf Styling, sondern auch auf gesellschaftliche Fragestellungen legt: Wie kann mit knappen Ressourcen umgegangen werden? Wie kann Wissen produziert und geteilt werden? Wie können alle gleich von technologischen Entwicklungen profitieren? Wie macht man soziale Problemstellungen sichtbar?

Die Ausstellung Der Traum einer Sache – Social Design zwischen Utopie und Alltag stellt den Begriff Social Design zur Diskussion: Historische Bezüge, Motivationen und Versprechen ebenso wie zeitgenössische Strategien werden in fünf Themensträngen aufgeschlüsselt. Dabei verdeutlicht die visuelle Übersetzung in ein U-Bahn-Netz die Vielschichtigkeit von Social Design. BesucherInnen können sich anhand der Linien durch die Ausstellung bewegen, die einzelnen "Stationen" besuchen und an den Kreuzungen in andere Linien "umsteigen".

Die Linie Moderne Utopien greift historische Bezugspunkte von Social Design anhand von Beispielen wie einem Work Chart für DesignerInnen von Victor Papanek oder der mobilen Bibliothek von Friedrich Kiesler auf. Die Hoffnung, die in den 1960er und 70er Jahren mit der Erschließung des Weltalls verbunden war, wird in der Linie Fortschrittsversprechen dargestellt. Vor diesem Hintergrund hinterfragt die Linie Kritische Untersuchungen wie mit gestalterischen Mitteln Gesellschaftskritik geübt wird. Dazu werden unter anderem Plakate, die Website www.socialdesignsite.com, eine Fotostudie zur Wohnsituation von alten Menschen der Designerinnen Danklhampel sowie eine Performance zu sozialen Räumen von Jochen Traar vorgestellt. Die Linie Gestaltungsspielräume thematisiert Social Design als eine Lösungsstrategie, welche die sozialen, politischen und ökologischen Dimensionen mit einbezieht. Beispiel dafür ist das Projekt Garbarage der KünstlerInnengruppe Wochenklausur, das mit der Produktion von ökologischen Möbeln benachteiligten Personen einen Arbeitsplatz bietet. Die Linie Produktionsbedingungen schließlich beschäftigt sich mit Leistungsanforderungen und Präsentationsweisen der GestalterInnen und ihrer Produkte.

Der Traum einer Sache wurde von einem Team zusammengestellt, das sich durch einen interdisziplinären Zugang auszeichnet: die 21 KuratorInnen kommen aus Naturwissenschaft, Kunstgeschichte, Philosophie, Grafik und Kunst. Die Ausstellung ist jeweils von Dienstag bis Sonntag von 15 bis 19 Uhr geöffnet und wird durch ein vielfältiges Rahmenprogramm ergänzt. Jeden Donnerstag nehmen internationale ExpertInnen in Gesprächsrunden zu Social Design Stellung, an Samstagen und Sonntagen führen die KuratorInnen in die Ausstellung ein.

Öffnungszeiten: Di–So 15 bis 19 Uhr