FUTURE undone. Eine Versuchsanordnung über die Zukunft des Museums und das Museum der Zukunft

 
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© Alicia Pawelczak

Ausstellungseröffnung: Mo, 09.10.2017, 19:00 Uhr
Dauer und Öffnungszeiten: 10.10.2017 – 29.10.2017, täglich 12.00 – 20.00 Uhr
Ort: AIL Angewandte Innovation Laboratory, Franz-Josefs-Kai 3, 1010 Wien

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Welche Bedeutung werden Museen in Zukunft haben? Wie werden gesellschaftliche Verhältnisse in ihnen verhandelt? Durch den Blick auf Geschichte, Gegenwart und Zukunft befasst sich FUTURE undone kritisch mit Beziehungen und Konflikten zwischen Museen und Gesellschaft. Das Projekt erforscht Museen als Speicher, Erinnerungsorte und öffentliche Räume und thematisiert seine Ökonomien. Es zeigt historische und aktuelle Utopien, Reklamationen, Proteste, Visionen und Träume. Ein Fokus liegt auf der Diskussion von Machtverhältnissen und Ausschlüssen in Vergangenheit und Gegenwart. Mit Ausstellungsobjekten, einem Public Program und Aktionen im öffentlichen Raum lädt FUTURE undone dazu ein, in einem kollektiven Prozess über das Museum der Zukunft und die Zukunft des Museums nachzudenken.

Das interdisziplinäre Kurator*innenteam wagt das Experiment einer Fiktion, um sich mit noch unbekannten Zukünften auseinanderzusetzen. Die Versuchsanordnung im Ausstellungsraum spielt mit einem imaginären Zukunftsszenario: Im Zuge des Projekts wird die Schule der Archäutopie gegründet, die Zukunfts- und Utopievorstellungen früherer und gegenwärtiger Gesellschaften anhand materieller Spuren der Vergangenheit untersucht. Archäutopie soll einen anderen Blick auf die Gegenwart ermöglichen, um Veränderung voranzutreiben. In ferner Zukunft stößt eine Archäutopin auf die in Kisten verpackte Ausstellung aus dem Jahr 2017 und versucht sich an einer Bestimmung und Kategorisierung der rund 50 Objekte. Darunter befinden sich Kunstwerke verschiedener Gattungen (Videos, Zeichnungen, Modelle, Fotografien, etc.) – u.a. Arbeiten von Studierenden der Universität für angewandte Kunst Wien. Teil des Fundes sind außerdem Alltagsobjekte und Dokumente, die sich mit historischen und gegenwärtigen Zukunftsvisionen auseinandersetzen. Die Gedanken der Archäutopin begleiten die Besucher*innen durch die Ausstellung.

Ziel von FUTURE undone ist es, Denkanstöße für einen nachhaltigen Diskurs über die Zukunft des Museums zu geben und als Manifest der Archäutopie zu formulieren.

 

Veranstaltungsreihe: Archäutopische Untersuchungen
Wie kann das, was woanders schon funktioniert, für das Museum erprobt und gelernt werden? Die diskursive Veranstaltungsreihe Archäutopische Untersuchungen blickt auf inspirierende Formen des Arbeitens, Zusammenlebens und Handelns als gelebte Zukunftsvisionen des Museums: Expert*innen, Kurator*innen und Besucher*innen skizzieren gemeinsam Wünsche und Strategien. Sie sprechen über alternative Wirtschaftsformen, die sich von ökonomischen Zwängen loslösen, Kunsträume, die die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellen, Strukturen im Museum, demokratische und dezentrale Sammelstrategien, Afrofuturismus als emanzipatorische Ausdrucksform und die Vereinnahmung und Besetzung des Museums als öffentlichen Ort. Das Programm ist ein Plädoyer für eine intensivere inhaltliche Zusammenarbeit zwischen Museen und anderen Einrichtungen und Akteur*innen. (Veranstaltungstermine siehe unten)

Interventionen im öffentlichen Raum: Bewegtes Museum
Das Bewegte Museum trägt zentrale Fragestellungen von FUTURE undone in die Stadt. Anhand von Ausstellungsobjekten initiieren vier Aktionen einen gemeinsamen Diskurs im öffentlichen Raum: Wie wird Wissen gespeichert, wie werden marginalisierte Erinnerungen sichtbar gemacht, wie funktioniert der Kreislauf des Sammelns und welche Rolle spielt das Museum für die Stadtbewohner*innen?
Als mobiles Forschungslabor, Vermittlungsinstrument und Akteur zugleich lädt das Bewegte Museum Passant*innen und Besucher*innen anderer Institutionen zum Austausch ein. Dialogische performative Interventionen der Klasse für Kunst und Kommunikative Praxis der Universität für angewandte Kunst Wien und künstlerische Arbeiten sind Teil des Programms. Bestückt mit Stimmungsbildern, Tonspuren, Forderungen, Wünschen und neuen Dingen kehrt das Bewegte Museum nach den Aktionen in den Ausstellungsraum zurück. (Veranstaltungstermine siehe unten)

 

Mit künstlerischen, gestalterischen und diskursiven Beiträgen von:
Art Workers’ Coalition, John Akomfrah, Maja Bajevic, Anamarija Batista, Rosie Benn, Elisabeth Bernroitner, Maria Bilbao Herrera, Verena Blöchl, Étienne-Louis Boullée, Paul Bush, Barbara Buzanich-Pöltl, Santiago Calatrava, Paolo Caneppele, Binna Choi, Eyal Danon, Marius Fischer, Noah Fischer, Johanna Folkmann, Katharina-Anna Götzendorfer, Guerrilla Girls, Tanja Happel, Alexandra Hopf, Sarah Howorka, Lea Jank, Anna Jermolaewa, joechlTRAGSEILER, Friedrich Kiesler, Liliane-Sarah Kölbl, Cornelia Kolmann, Rem Koolhaas, Annette Krauss, Nina Kugler, Henning Larsen, Edwin Lipburger, Marko Lulic, Franziska Maderthaner, Ruth Mateus-Berr, Ariana McManus, Julio Orta, Dan Perjovschi, Diana Rangel, Andreas Reichinger, Michael Salge, Markus Schinwald, Marlene Thimet, Ulrike Truger, Shobha Untersteiner, Agnès Varda, Anton Vidokle, Arye Wachsmuth, Elisa Witzeling

Kurator*innen, TeilnehmerInnen des /ecm–Lehrgangs 2016–18:
Marie Artaker, Christina Bierbaumer, Ana Daldon, Katrin Derakhshifar, Angelika Doppelbauer, Elisabeth Falkensteiner, Karina Karadensky, Sarah Klimbacher, Maja Kordic-Grujic, Heidi Korzil, Johannes Leitich, Marianna Mondelos, Ulrich Palzer, Theresa Pfahler, Susan Plawecki, Antonia Plessing, Katharina Pohler, Renate Pölzl, Julia Rüdiger, Raffaela Sulzner, Maria Magdalena Thimet, Olympia Tzortzi, Fleur Christine Vitale, Philipp Wagner

Programmfolder



Ausstellungsgestaltung: Atelier Wunderkammer
Ausstellungsgrafik: zunder zwo
Produktionsbegleitung: Enrique Guitart, Catharina Wronn
Projektmanagement: Marie Gruber, Bojana Stamenkovic
Technik: Frank Müller

/ecm–Leitungsteam: Martina Griesser–Stermscheg, Christine Haupt–Stummer, Renate Höllwart, Beatrice Jaschke, Monika Sommer, Nora Sternfeld, Luisa Ziaja

 

Eröffnung
Montag, 09.10.2017, 19.00 Uhr

Gerald Bast, Rektor Universität für angewandte Kunst Wien
Beatrice Jaschke Leitungsteam /ecm-Masterlehrgang, Universität für angewandte Kunst Wien im Gespräch mit Kurator_innen der Austellung
Martin Krenn,
Künstler und Kurator, Kunst und Kommunikative Praxis, Universität für angewandte Kunst Wien

Performance
Klasse für Kunst und Kommunikative Praxis (kkp)